Mit “reed” ist das Saxophonblatt gemeint, das den eigentlichen Ton erzeugt. Es handelt sich hier also
um die Kunst, mit elektronischen Effekten, wie Echo, Hall, Harmonizer, den vom “Reed” erzeugten
Saxophonton zu vervielfältigen. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, den Ton selbst zu
“verschönern” - ich finde das Saxophon klingt pur schön genug - sondern vielmehr, auf unterschiedliche
Art, rhythmisch oder harmonisch, Mehrstimmigkeit zu erzeugen.
Und so funktioniert’s: meist spiele ich zunächst eine Stimme, also eine Melodiephrase oder ein
rhythmisches Pattern ein, welches dann von der Maschine als Schleife (Loop) wiedergegeben wird.
Darüber kann ich dann die nächste Stimme setzen, welche dann wiederum “geloopt” werden kann usw.
So entsteht z.T. recht komplexe Musik, welche sonst nur von mehreren Saxophonen darstellbar wäre.
Das Resultat ergiebt also mittels computergestützter Live-Saxophon-Multiplikation ein
Einmannsaxophonquartett.
Es gibt auch Effekte, die im selben Augenblick den Saxophonton in der Tonhöhe “verschieben”, was mir
die Möglichkeit gibt, ähnlich einer Gitarre ganze Akkorde zu spielen.
Da ich beim Saxophonspiel ja meine Hände nicht frei habe, nutze ich allerlei Fußpedale und Fußtasten,
um jederzeit die volle Kontrolle über das elektronische “Instrumentarium” zu erhalten. Das erfordert
natürlich eine Menge “Beinarbeit” und Training.
Bei einigen meiner Stücke verwende ich auch Drumloops, sowie Streicher- Orgel- oder andere
Klangflächen, die ich mit meiner Fußtastatur spiele bzw. einstarte und kontrolliere.