Die Mitgliedschaft bei FASSUNGSLOS verdanke ich meinem Interesse an Improvisation.
1988 hing eine Anzeige in der Musikhochschule, in der ich Student war, in der u.a. Theater
interessierte Musiker mit Lust auf Improvisation gesucht wurden. Ich meldete mich, ohne zu
ahnen, dass ich auch in den Szenen mitspielen und Texte sprechen würde ... doch viele Jahre
wurde genau das, immer in Verbindung zur Musik zu meiner künstlerischen Existenz und ich bin
seither in (fast) allen Produktionen musikalisch und szenisch gefordert, wobei die musikalischen
Arrangements, Kompositionen und deren Einstudierung meiner Aufgabe und Verantwortung ist.
aktuelle Produktionen
© H.L. Böhme
1985 von Theaterwissenschafts- und anderen Studenten gegründet, wurde die Gruppe zunächst einige Jahre "nebenbei"
betrieben; seit 1991 arbeitet sie frei und professionell, wurde mit ihren Collagen aus verrückten und surrealen Texten
und Bildern, gepaart mit skurrilem Humor und live gespielter Musik, schnell überregional bekannt und hat sich auch
international einen Namen gemacht. 1987 erste Beschäftigung mit Texten des Wiener Autors Ernst Jandl (1925-2000),
in deren Folge drei Bühnenprogramme, zwei Hörspiele, eine TV-Produktion und eine CD-ROM, teilweise unter der
Mitwirkung von Ernst Jandl, entstanden. Von 1991 bis 1999 enge Zusammenarbeit mit dem Dresdner Autor Matthias
Dix, aber auch Texte /Stücke von George Tabori, Jo Fabian, Robert Walser, Shakespeare, den Brüdern Grimm, Lewis
Carroll u.a. Gastspiele und Festivals im gesamten Bundesgebiet, in Österreich, der Schweiz, Italien, Belgien und
Tschechien.
Einige ausgewählte Höhepunkte aus 30 Jahren statt-theater FASSUNGSLOS:
1985 Gründung der Gruppe in Dresden, Tucholsky-Projekt "Hyperion 1935" (ohne BQ)
1986 "PAT oder 17 1/2 Variationen zu einem Thema", eigene Texte, erste überregionale Erfolge (oh. BQ)
1988 "Das Röcheln der Mona Lisa" (Ernst Jandl-Abend), der überregionale Durchbruch, damit ->
1991 Gastspiel in Wien, Bekanntschaft mit Ernst Jandl, gemeinsame Pläne ...;
"Keiner ist der, der er sein wollte, als er es war" (Matthias Dix nach Pasolini), damit ->
1992 Ensemblepreis des ZDF beim Festival "Impulse '92" in Nordrhein-Westfalen;
Hörspiel "jandls dilemma" beim Bayerischen Rundfunk (gemeinsam mit Ernst Jandl)
"Die Dixtinische Kapelle" - Idyllen - von Matthias Dix, damit ->
1993 Ensemblepreis beim Festival "Politik im Freien Theater in Dresden
"PASSION. Eine Versenkung" von Matthias Dix, Uraufführung in der Kreuzkirche Dresden;
"jandls dilemma" erscheint als CD;
Film "Keiner ist der, der er sein wollte, als er es war" beim ZDF
1994 "Um die Särge irrt das Rebhuhn" nach Texten von Ernst Jandl
1995 Film "vom vom zum zum. Reiseziel Ernst Jandl" bei 3SAT/ZDF (mit Ernst Jandl)
"Gut gemuht, Uhu - JANDLn für Kinder" (Koproduktion mit dem Theater Junge Generation)
1996 "Die Idioten" nach Texten von Jo Fabian;
"Gut gemuht, Uhu" gastiert als eine der 10 besten Inszenierungen des Jahres '96 beim 4. Kinder- und
Jugendtheater-Treffen in Berlin
1997 Hörspiel "Um die Särge irrt das Rebhuhn" nach Texten von Ernst Jandl beim WDR;
"Peepshow" von George Tabori (ohne BQ)
1998 "Romeo & Julia" nach Shakespeare als internationale Koproduktion mit 11 Schauspielern /
Musikern / Tänzern in 6 Sprachen
1999 "FASSUNGSLOS - Ein Sommerstück"; die Groteske von Matthias Dix entsteht als unmittelbare
Reaktion auf den Balkan-Krieg
2000 "Laurence, das Ei, der Zentralbahnhof und Frau Scholz" - Schaurige Gesänge & Traumhafte Bilder -
nach Texten von Kafka, Tabori, Heine, Hebbel u.a.
2001 "Engel, Tod & Teufel" Schaurige Gesänge & GRIMMige Märchen
2002 "Die Jagd nach dem Schnatz" Eine Agonie in acht Krämpfen – von Lewis Carroll
2003 "auf die särge klatscht die träne" jandl kompakt
2004 "FAUST ZU VIERT" Goethes Ur-Tragödie als skurriles Musiktheater, Regie: Tom Quaas
2005 Festwoche und Werkschau "20 Jahre FASSUNGSLOS" im Societaetstheater Dresden
2007 "Glück Macht Geld" nach Texten von Matthias Dix, Regie: Tom Quaas
2008 "PARZIVAL – Kurzoper aus dem deutschen Wald" (nach Richard Wagner),
statt-theater FASSUNGSLOS trifft Beckert & Vergissmeinnicht am heiligen Gral, Regie: V. Metzler
2010 "Katastrophen für Anfänger" Ein solides Verwirrspiel nach Einaktern von Slawomir Mrozek,
Regie: Tom Quaas
2015 "Der RING der NIEgelungen" FASSUNGSLOS verspielt Wagner - in 90 Minuten
PRESSE
"Mit rezitativer Gewitztheit, szenischem Minimalismus und nicht zuletzt seinem wundersamen
Armeleuteorchester schafft das Dresdner Ensemble über lange Strecken die Balance zwischen
höherem Blödsinn und tiefster Depression, kasperlndem Kalauer und kosmischer Katastrophe."
Badische Zeitung
"Zum glänzenden und krönenden Abschluß des ersten Abends rissen Bertram Quosdorf und
Robby Langer (das Dresdner "statt-theater FASSUNGSLOS") mit ihrem hervorragenden
Kleinkunst- Programm auf Jandl-Basis die durchgefrorenen Gäste dennoch zu
Begeisterungsstürmen hin." Online-Musik-Magazin zum Jandl-Festival „tohuwabohu“ August
2006 in Wuppertal
"Gleichwohl, es waren hier hochkonzentrierte Profis am Werk, die nebenbei auch optisch etwas
hermachten." Cellesche Zeitung, 2004
Der Duden hat Pause, die Grammatik wird auf Urlaub
geschickt und das ABC scheint in Unordnung
geraten. Das ‚statt-theater FASSUNGSLOS’ aus
Dresden steht im Ruf, die beste Interpretation Ernst
Jandl'scher Texte zu liefern; mit "auf die särge
klatscht die träne" präsentieren Bertram Quosdorf
und Robby Langer eine Hommage an den
akrobatischen Wechstabenverbuchsler aus
Österreich. In einer absurden Abfolge rhythmischer
Sprachkaskaden, skuriller Musikalität und groteskem
Humor offenbart sich hier Un-Sinn mit Hintersinn.
Jandls Vorliebe für hintergründige, manchmal
bösartige, aber so gut wie immer humorvolle Poesie
setzen die Lyrik- und Jazz-Akrobaten erfrischend und
mit viel Spaß an seiner Sprache um. Was dabei
herauskommt, ist eine schräge Collage voller Poesie
und hintergründigem Humor." Das statt-theater
FASSUNSGLOS hat sich besonders durch seine jahrelange Beschäftigung mit Jandl-Texten auch
international einen Namen gemacht. Dabei entstanden zwei sehr erfolgreiche
Bühnenproduktionen, ein Kinderstück (in Koproduktion mit dem Theater Junge Generation
Dresden, ausgewählt unter die 10 besten Kindertheater-Produktionen des Jahres 1997), zwei
Hörspielproduktionen (BR, WDR) und eine TV-Produktion (ZDF/3SAT) unter Mitwirkung von
Ernst Jandl, eine gemeinsame CD sowie eine von Bertram Quosdorf als Co-Autor
mitentwickeltes Jandl-Computerspiel (”Ottos Mops trotzt”) als CD-ROM.
AUF DIE SÄRGE KLATSCHT DIE TRÄNE - jandl kompakt
Wagners Operntetralogie “Der Ring der Nibelungen” gilt als eines der bedeutendsten Werke der
Musikgeschichte, voller politisch und gesellschaftlich aktueller Themen: Geld- und Machtgier,
Liebe, (Un-)Treue, Sex, Vertrag und Verrat.
Aber wer hat heutzutage noch die Zeit, den RING in voller Länge (Minimum 14 Stunden) zu
genießen?!
Die Lösung präsentieren zwei ganz besondere Wagner-
Experten ohne Rang und Namen. Sie versprechen den
kompletten RING ganz allein zu zweit in 90 Minuten!
Deutlich sichtbar sind die beiden RING-Enthusiasten, Herr
GMD a.D. Quosdorf (Klarinette) und Herr Langer
(Rheingoldgitarre) den allgemeinen Sparzwängen im
Kulturbereich zum Opfer gefallen. Umso engagierter
führen sie mit sparsamsten Mitteln durch das Werk. Was
an Bühnenbild, Technik, Personage und Raum fehlt, wird
mit Präzision und Leidenschaft wettgemacht, nicht immer
der gleichen Meinung aber immer voller Überzeugung.
Unbeirrt sehen die beiden gerade in der Not auch die
Chance, das Werk endlich von Staub und Pathos zu befreien, um die inhaltliche Tiefe und die
Höhe der musikalischen Genialität freizulegen.
Den ehrwürdigen Opernführer zum Zitat stets griffbereit, kämpfen sie sich durch die gewaltige
Partitur, erläutern wichtige Leitmotive samt deren Woher und Wohin und geben der
Wagnerschen Textdichtung Klang und Raum.
Doch Praxis geht über Theorie. Um das Werk dem Publikum wirklich nahe zu bringen und es
körperlich fühlbar zu machen, wird das Publikum zum wichtigen Akteur…
„Wir bringen die Essenz des Kerns, wir
machen Wagner erlebbar. Bei uns werden
Sie Wagner durchdringen, fühlen, singen,
lachen?, schmecken, riechen, - und
natürlich auch hören!“
Weia! Waga! Woge, du Welle,
walle zur Wiege! Wagalaweia!
Wallala, weiala weia!
Der RING der Niegelungen FASSSUNGSLOS verspielt Wagner in 90 Minuten
© Jens Altmann
© Jens Altmann